Der mündlichen Überlieferung zufolge wurde bereits kurz nach dem 1. Weltkrieg die Idee einer eigenen Dorfkapelle geboren. Jahre der Armut und Arbeitlosigkeit machten den Wunsch vergessen. Erst Mitte der 30er Jahre ist der Gedanke zur Errichtung einer Kapelle erneut aufgegriffen worden. Entsprechende Planungen begannen, konkrete Bauzeichnungen sind gefertigt worden. Diese Zeichnungen gingen jedoch in den Wirren des 2. Weltkrieges und der Nachkriegszeit verloren.
Erst Mitte der 80er Jahre ist dann der Bau einer Dorfkapelle erneut in die Diskussion gekommen. Initiator und begeisterter Verfechter dieser Idee war Pastor Theodor Bollrath, der seit Jahren in Rixen das Schullandheim der St. Gertrudis-Pfarrgemeinde Recklinghausen betreute. Er hatte im Lauf der Jahre von dem "verschütteten" Wunsch gehört und packte die Dorfgemeinschaft anläßlich der Schützenmesse 1984 bei ihrem Ehrgeiz. Sein Vorschlag war, bei der Kollekte speziell für diesen Zweck zu sammeln. Sollten mehr als 1.000 DM zusammen kommen, so sollte die Errichtung der Kapelle in Angriff genommen werden. das Sammelergebnis erbrachte 1.120 DM und somit nahmen die Vorbereitungen ihren Lauf.
Die in die Pflicht genommene Dorfgemeinschaft hielt Wort. Der Ortsvorsteher berief eine Bürgerversammlung für den 9. Mai 1984 ein. Trotz vieler pessimistischer Stimmen gab die Mehrheit "grünes Licht" für die Vorbereitungen zur Gründung eines entsprechenden Trägervereins. Nach intensiven Vorgesprächen wurde dann am Freitag, dem 6. Juli 1984 um 20 Uhr zur Gründungsversammlung eingeladen. Ortsvorsteher Hillebrand eröffnete die Versammlung und begrüßte 14 Gründungsmitglieder, davon vier aus der Pfarrgemeinde St. Gertrudis aus Recklinghausen mit Pfarrer Bollrath und Probst Prior von der Probsteigemeinde Brilon, die der Einladung ebenfalls gefolgt waren.
Die Versammlung verabschiedete nach intensiver Diskussion einmütig die satzung des "Kapellenbauvereins Rixen" und wählte folgende Vorstandsmitglieder:
1. Vorsitzender: Josef Hillebrand
2. Vorsitzender: Karl-Josef Niggemann
Geschäftsführer: Heinz Hillebrand
Kassierer: Fritz Boer
Der Kapellenbauverein wurde aufgrund seines Antrages vom 16. Juli 1984 unter Nr. 204 des Registers des Amtsgerichtes Brilon eingetragen und am 15. August 1984 schriftlich als eingetragener Verein (e.V.) bestätigt. Mit Schreiben vom 9. Juli wurde beim Finanzamt Brilon der Antrag auf Anerkennung als gemeinnütziger Verein gestellt. Das Finanzamt hat den Antrag mit Bescheid vom 18. Juli 1984 positiv entschieden. Damit waren die rechtlichen Voraussetzungen für die Aufnahme der Tätigkeit durch den Verein gegeben.
Durch Vertrag des Notars Wilfried Lohmann übereignete Josef Nolte dem Kapellenbauverein am 9. Januar 1985 kostenlos ein Grundstück von 582 qm, Karl-Josef Niggemann übereignete ebenfalls eine Splißparzelle von 19 qm zur Abrundung des Geländes, so daß ein Gesamtgrundstück in einer Größe von 601 qm erworben werden konnte. Architekt Heinz Pack aus Scharfenberg wurde für die Planung der Kapelle gewonnen. In mehreren Sitzungen wurde eine endgültige Konzeption erarbeitet und von der Mitgliederversammlung am 5. März 1986 dahingehend bestätigt, daß ein dem Dorfbild angepasster Baukörper errichtet werden sollte.
Es folgten viele Einzel- und Abstimmungsgespräche mit den zuständigen Genehmigungsbehörden, mit dem Generalvikariat Paderborn und der Pfarrgemeinde Brilon mit Probst Prior an der Spitze, der tatkräftige Unterstützung angedeihen ließ. Schon bald waren erste Spendenbeträge auf den eingerichteten Konten zu verzeichnen, so daß guten Gewissens auch angesichts der geschätzten Baukosten von rd. 220.000 DM der Bau begonnen werden konnte. Schon am 1. April 1986 wurde der 1. Spatenstich getan; ab dem 4. April arbeiteten die Mitglieder des Kapellenbauvereins einschließlich ihrer Freunde und Bekannten sowie vieler Helfer aus den Nachbarorten mit Hochdruck an den Grundmauern und dem Rohbau. Am 30. August 1986, also nur 4 Monate nach Baubeginn, konnte bereits das Richtfest gefeiert werden. Mit dem Richtfest wurde zugleich die Grundsteinlegung vorgenommen. Dieser Tag wird als besonderes Ereignis in die Geschichte der Dorfgemeinschaft eingehen.